(in) Frage(n) stellen

Ich habe mich am Wochenende mit einem Mädel unterhalten, die gerade dieselbe lustige Idee hatte wie ich. Sie ist Mitte 20 und hat sich jetzt entschlossen, Grundschullehramt zu studieren. Aber halt an einer anderen Uni.

Das Spannende war, dass sie ähnliches berichtet hatte zu dem, was ich in meinen Vorlesungen und so erlebt habe. Ich hatte zwischendurch bei mir die Befürchtung, dass ich in dem, was ich zu erleben glaube, etwas übertreibe, aber sie hat da meinen Eindruck bestätigt. Und zwar ging es um folgendes Beispiel, das sie in ähnlicher Form an ihrer Uni erlebt hatte:

Es gibt bei mir im Fach Mathe Übungen, die Pflicht für jeden sind sind. Die Regelung ist, dass man nicht häufiger als zweimal fehlen darf, sonst ist man durchgefallen. Ich dachte mir bei der Regelung: “Ja ok, ist halt so. Ich mache mir dann mehr Gedanken darüber, wenn es so weit ist und ich an die Grenze zu den zwei fehlenden Sitzungen komme. Akzeptiert.”.

Als dieses zum ersten Mal in der Vorlesung zur Sprache kam, ja, ok, auch beim zweiten und dritten Mal in der eigentlichen Übung, fingen die anderen Erstsemestler erstmal an zu diskutieren. “Was ist, wenn ich krank bin” “Was ist, wenn ich im Krankenhaus bin” “Was ist, wenn ich … bla bla bla”. Da denke ich mir doch…. warum? Warum diskutiert man darüber? Muss man alles in Frage stellen?

Meine Theorie dazu ist: die fehlende Erfahrung, dass nicht alles so ist, wie es geschrieben steht. Ein Beispiel: Jeder weiß doch – oder sollte wissen -, dass wenn auf der Milchschnitte steht “Mit einer extra Portion Milch”, dass das nicht stimmt. Und Milchschnitte eigentlich aus Fett und Zucker besteht. Die Fähigkeit in Frage zu stellen ist ja eigentlich auch sehr sinnvoll, aber es muss sich doch im Rahmen einer gewissen Sinnhaftigkeit bewegen.

Oder lernt man auch das erst mit dem Alter und den Erfahrungen, welche Entscheidungen und Probleme wichtig sind und welche nicht. Und welche Aussagen sinnvoll in Frage gestellt werden sollten und welche nicht. Was man einfach hinnehmen darf und was nicht. Das gewisse Sachen einfach nicht so sind, wie sie scheinen. Und auch nicht so unverrückbar, wie sie aussehen.

Hmm, ich glaube, ich habe mich heute zu sehr mit philosophischen und theologischen Texten beschäftigt, dass ich in diese Gedankengänge gekommen bin. Bevor ich weiter über das Leben philosophiere, höre ich für heute auf und wünsche allen einen guten philosophischen Start in die Woche :-) .

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